Literaturstipendium Kleintettauer Dorfschreiber (m/w/d)

Kleintettau ist seit Jahrhunderten ein Dorf der Gegensätze - zwischen Thüringen und Franken, Glasindustrie und Landwirtschaft, Bodenständigkeit und Weltoffenheit. Die erste Glashütte wurde 1661 gegründet. Das daraus entstandene Unternehmen beschäftigt heute Mitarbeitende 31 verschiedener Nationalitäten. Die 500 Einwohner sind alteingesessen, geflohen, vertrieben, auf der Suche nach Arbeit gekommen. Bis 1989 führte die deutsch-deutsche Grenze durchs Dorf. Kleintettau mit seiner spannungsreichen Vergangenheit und Gegenwart inspiriert – zum Hinschauen, Hineinspüren, Miterleben. Und zu kreativem Arbeiten.

Die Carl-August Heinz Stiftung vergibt zur Förderung von Kunst und Kultur in der Rennsteig-Region ab Mai 2025 drei Literaturstipendien. Der Ausschreibungsprozess beginnt am 1. September 2024. Bewerben können sich Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die bereits ein Buch veröffentlicht haben und zurzeit an einem neuen Projekt arbeiten. Alle Literaturgattungen sind willkommen – egal ob Kurzgeschichte, Roman, Gedicht oder Theaterstück. Das Stipendium beinhaltet einen dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in Kleintettau. Menschen mit Migrationshintergrund werden ausdrücklich ermutigt, sich zu bewerben.

Die Jury des Kleintettauer Literaturstipendiums: Carl-August Heinz, Christina Hammerschmidt, Ruth Haussner, Rolf Schieder

Foto: Kai Haussner | © CAH-Stiftung

Teilnahmebedingungen

Eckdaten & Voraussetzungen

  • Es werden pro Jahr bis zu drei Stipendien vergeben.
  • Das Stipendium hat eine Dauer von drei Monaten. Eine Verlängerung um einen Monat ist möglich. 
  • Stipendienzeiten: 1. Mai bis 31. Juli 2025; 1. September bis 30. November 2025; 1. Januar bis 31. März 2026
  • Es wird eine Wohnung zur Verfügung gestellt inklusive Mittagstisch im örtlichen Glascafé.
  • Der Dorfschreiber/die Dorfschreiberin wird mit einem Stipendium in Höhe von 1.500 Euro pro Monat unterstützt.
  • Es werden zwei Lesungen während der Aufenthaltszeit erwartet, sowie ein Beitrag, der nach dem Ende der Stipendienzeit die Kleintettauer Eindrücke und Erfahrungen schriftlich festhält und für eine mögliche Veröffentlichung zur Verfügung steht. 
  • Bewerberinnen und Bewerber müssen 18 Jahre alt sein. 
  • Literaturgattungen: Gedichte, Erzählungen, Romane oder Theaterstücke.
  • Bewerberinnen und Bewerber müssen mindestens eine Veröffentlichung in einem Verlag (nicht Eigenverlag, keine Anthologien oder Zeitschriften) nachweisen können. 
  • Ausdrücklich zur Bewerbung eingeladen sind Autorinnen und Autoren mit Migrationshintergrund.

Termine

  • Beginn der Bewerbungsfrist: 1. September 2024 
  • Ende der Bewerbungsfrist: 30. November 2024 
  • Entscheidung bis 31. Januar 2025 mit anschließender Vergabe der Stipendien

Bewerbungsunterlagen

  • Lebenslauf
  • 25 Seiten Auszug aus einer Veröffentlichung
  • Eine 2-3-seitige Beschreibung des literarischen Projektes während der Residenzzeit
  • Angabe des bevorzugten Aufenthaltszeitraums
  • Alle Unterlagen in deutscher Sprache
  • Bewerbung per E-Mail an cah-stiftung@outlook.de
  • Ansprechpartner: Prof. Dr. Rolf Schieder rolf.schieder@hu-berlin.de

Bernhard Schlink, Jury-Vorsitzender

Wie kommt der in Berlin und New York lebende Schriftsteller dazu, das Kleintettauer Literaturprojekt zu unterstützen? Schlink war Professor für öffentliches Recht an der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort war auch der in Kleintettau aufgewachsene Rolf Schieder als Professor für Praktische Theologie tätig. Die beiden betreuten gemeinsam eine Reihe von religionspolitischen Projekten. Als Schieder nach seiner Pensionierung in sein Heimatdorf Kleintettau zurückkehrte, lud er Schlink zu einem Besuch ein. Das Dorf muss Eindruck auf ihn gemacht haben. „Nachdem Rolf Schieder mir von Kleintettau zunächst erzählt und es mir dann gezeigt hat, fand ich, hier sollten Schriftsteller und Schriftstellerinnen ein paar Monate verbringen – sich und Kleintettau zur Anregung und Bereicherung“, berichtet Bernhard Schlink rückblickend – und erklärte sich bereit, die Idee bis zu ihrer Verwirklichung verantwortlich zu begleiten. Die Stiftung freut sich, einen so prominenten Förderer ihres Literaturstipendiums gefunden zu haben.

© Carl-August Heinz Stiftung. Alle Rechte vorbehalten.

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